Mittwoch, 26. Oktober 2016

Wir können...

Wir können ... niemandem vorschreiben, was sie oder er tun oder lassen soll.

Wir wollen ... das auch nicht.

aber wir dürfen nicht ... schweigen, wenn ungerechte Gesetze erlassen und umgesetzt werden, die Menschen ausgrenzen und diskriminieren.

Deshalb gibt es am Samstag eine Aktion gegen die Arbeitsverbote für Menschen aus so genannten sicheren Herkunftsländern.

Ort: Königsplatz
Zeit: 14.00 Uhr



Wir können, wir wollen, aber wir dürfen nicht!

Die jüngsten Gesetzesentwürfe zum Asyl- und Ausländerrecht sind nur dem Namen nach der Integration verschrieben. In der Zeit der rasanten Gesetzesänderung trat vor wenigen Monaten auch der § 61 des Asylgesetzes in Kraft, der Menschen aus so genannten sicheren Herkunftsländern das Arbeiten verbietet. Auch hier geht die Bayrische Staatsregierung wieder einen Sonderweg und weist seine Behörden an, auf die gesetzlichen schon engen Ausnahmeregelungen zu verzichten.

Die Regierung fordert nur, sie fördert nicht!

Für Menschen aus dem Senegal und anderen als sicher deklarierten Herkunftsstaaten gerät damit der Aufenthalt zur Tortur. Verbote zur Teilnahme an staatlichen Sprachkursen und das Verbot, eine Arbeit aufzunehmen nehmen ihnen die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben und verdammen sie zur Untätigkeit.

Das stößt auch in der Bevölkerung, bei Ehrenamtlichen, bei FreundInnen, bei UnterstützerInnen und ArbeitgeberInnen, auf deutliches und nachhaltiges Unverständnis.

Wieso darf jemand, der arbeiten kann und will, nicht auch arbeiten?

Arbeit und Bildung sind essentieller Bestandteil des Lebens. Menschen, die aus anderen Ländern hierher fliehen, können arbeiten. Sie besitzen die Kompetenzen und die Kraft dafür. Sie wollen arbeiten, weil sie für sich selbst sorgen und selbstbestimmt leben wollen. Allein, sie dürfen nicht arbeiten, weil verhindert werden soll, dass sie sich in Deutschland integrieren, obwohl das von Geflüchteten permanent gefordert wird.

Der Augsburger Flüchtlingsrat tritt dafür ein, dass alle Geflüchteten das Recht haben sich eine Arbeit zu suchen und einem Beruf nachzugehen, ohne, dass den Geflüchteten behördliche Steine in den Weg gelegt werden. Wir sprechen uns entschieden dagegen aus, dass Geflüchtete in „erwünscht“ und „unerwünscht“ unterteilt werden, und daraus unterschiedliche Rechte resultieren.

Aus diesem Grund treten wir heute mit einem Protesttheater am Königsplatz in Augsburg auf und verstärken die Stimme derjenigen, die von Arbeitsverboten betroffen sind:

Wir können, wir wollen, wir sollten auch dürfen!“.