Sonntag, 15. Dezember 2019

FlüRa lädt ein: Leben an Bord


Leben an Bord.

Erfahrungsbericht und Austausch mit Jonas Müller, Medic auf der Sea Watch 3/Mission 23


Ort: Café Tür an Tür, Wertachstr. 29, 86153 Augsburg            

Datum: 10.01.2020

Beginn: 19.00


Die Lage an den europäischen Außengrenzen in Mittelmeer und Ägäis ist unverändert verheerend. Zahlreiche Menschen wagen die gefährliche Überfahrt und geraten dabei in Seenot. Auch die wohlwollende Medienberichterstattung fokussiert in aller Regel auf die dramatischen Momente der Aufnahme Schiffbrüchiger, oder rückt – wie in diesem Sommer mit Pia Klemm und vor allem Carola Rackete – Einzelpersonen als heroische Figuren des Geschehens in den Mittelpunkt.
Die Rettungsmissionen sind aber viel mehr. Mit unserer Veranstaltung wollen wir den Blick auf das ‚alltägliche‘ Leben an Bord nach einer Rettungsaktion richten. Das oftmals mehrere Tage bis Wochen dauernde, erzwungene Zusammenleben fremder Menschen auf engsten Raum, die ungewisse Zukunft und die traumatisierenden Erfahrungen der Geflüchteten auf ihrer bisherigen Route stellen enorme Herausforderungen für alle Menschen an Bord dar.
Auf Grundlage seiner Erfahrungen als Medic auf der Sea Watch 3 im Rahmen der Mission 23 mit Carola Rackete, wird Jonas Müller Einblicke geben, wie sich die Menschen an Bord begegneten, wie Fremde zu Freunden, aber auch wie die Tage des Ausharrens zur Belastungsprobe für Crew und Gäste wurden. Ein besonderes Augenmerk wird dabei der Selbstorganisation an Bord gelten und wie alle gemeinsam, jeden Tag aus Neue versucht haben, durch Einfallsreichtum und Einlassen auf den Anderen, durch Sport, Sprachkurse oder einfach Haare schneiden zusammenzufinden und die Stimmung im Angesicht der Ungewissheit nicht kippen zu lassen.
Nach dem Bericht von Jonas Müller wird es die Chance zum Austausch und zur Diskussion geben.

Eine Veranstaltung des Augsburger Flüchtlingsrates in Kooperation mit Sea Watch e.V.


https://drive.google.com/open?id=1jHIzem5AVp0nvCJcVH5MmFxUNaGWQCeu


Mittwoch, 11. Dezember 2019

FlüRa empfiehlt: spendekunst.org


Weihnachtszeit ist Geschenkezeit. Bei spendekunst.org kann man einzigartige Geschenke finden. Wenn man mit deren Erwerb dann auch noch den Augsburger Flüchtlinsgrat unterstützt, ist das gut und nicht schlecht.


http://spendekunst.org/

Freitag, 6. Dezember 2019

FlüRa lädt ein: Dublinsystem - eine humanitäre Katastrophe!

Dublinsystem - eine humanitäre Katastrophe!

Grandhotel Cosmopolis
Mittwoch, 11.12.2019, 19.30 Uhr
Seit Jahren werden Asylsuchende zwischen den EU-Mitgliedstaaten hin- und hergeschoben. Ein  Resultat aus der sogenannten Dublin-Regelung. Laut dieser perfiden Regelung müssen Schutzsuchende ihr Asylverfahren in dem EU-Land durchlaufen, das sie zuerst betreten haben. Wenn  also eine Person in Deutschland einen Asylantrag stellt, zuvor jedoch in einem anderen Mitgliedstaat registriert wurde, muss nach der Dublin-Verordnung dorthin „überstellt" – also abgeschoben – werden. An dieser  Praxis wird nach wie vor festgehalten, obwohl unlängst bekannt ist, dass eine solidarische Lösung auf EU - Ebene somit nicht möglich ist.
Aufgrund der politisch gewollten Verwehrung von sicheren Fluchtrouten, ist ein Großteil von Geflüchteten gezwungen, über die EU Grenzen nach Europa zu fliehen. Dies hatte zur Folge, dass die EU Außenstaaten, allen voran die Mittelmeeranrainerstaaten, in den vergangenen Jahren die meisten Geflüchteten aufnehmen mussten. Anstatt an politischen Lösungsstrategien auf EU Ebene zu arbeiten, die es ermöglichen die Menschenrechte zu wahren und zeitgleich die EU - Außenstaaten zu entlasten, wurde die Dublinverordnung beibehalten und systematisch auf Abschottung und Ausgrenzung gesetzt.
Dieses menschenunwürdige System wollen wir an diesem Abend am Beispiel von Abschiebungen nach Italien aufzeigen und kritisieren. Nach einem Input über die aktuelle Dublin-Regelung durch den Augsburger Flüchtlingsrat, folgt ein Erfahrungsbericht eines Betroffenen über die Zustände für Geflüchtete in Italien.
Emanuela Pera, Migrationsberaterin der Caritas berichtet im Anschluss von ihren Erfahrungen von zwei Recherchereisen nach Italien. Dort hat sie mit Kolleg*innen im März und Oktober 2019 solidarische NGOs besucht . Der Fokus ihres Berichts liegt auf deren asylpolitischer Arbeit nach dem Salvini-Dekret.

Ablauf:
Einführung in die Thematik
Interview mit einem Betroffenen
Reisebericht

Wir freuen uns auf Eure (An-)teilnahme 

Eintritt ist frei. Spenden erwünscht!