Sonntag, 30. September 2018

Jetzt gilt’s! Großdemo in München am 03.10.2018

Für den 3. Oktober rufen das Netzwerk #ausgehetzt und das Bündnis #noPAG zu einer Großdemonstration unter dem Motto „Jetzt gilt’s – Gemeinsam gegen die Politik der Angst!“ auf. Die Großdemonstration zum Tag der deutschen Einheit soll vor der Landtagswahl in Bayern noch einmal ein Zeichen für Solidarität sowie Menschen- und Bürgerrechte zu setzen.

Aus Augsburg rufen unter anderem der FlüRa und Seebrücke Augsburg mit zur Demo auf.

Treffpunkt für die gemeinsame Anreise und Ticketkoordination:
03.10.2018
Hauptbahnhof, Eingangshalle links, bei der Postfiliale um 10.50 => der Zug fährt um 11.06


https://www.facebook.com/events/540413716396456/

Samstag, 22. September 2018

"Samia läuft" im Jungen Theater - und FlüRa ist dabei **30.09.2018 -- 18.00**

Der Augsburger Flüchtlingsrat ist am 30.9. im Jungen Theater Augsburg zu einer Diskussion im Anschluss an die Vorführung des Jugendstücks "Samia läuft" eingeladen.
Wir freuen uns über zahlreiches Erscheinen! Und werden keine Wahlempfehlungen abgeben!


Hier die Infos des JTA:      

Erzählt wird die wahre Geschichte der jungen Somalierin Samia Yusuf Omar, nach dem Buch von Giuseppe Catozzella. Samia wollte unbedingt professionelle Läuferin werden, trotz aller Hindernisse, die sich ihr in Somalia in den 2000er-Jahren in den Weg stellten. Ihre Geschichte endet mit ihrer missglückten Flucht im Mittelmeer 2012.

Mehr Infos hier:  

www.jt-augsburg.de/samialaeuft    
Wir freuen uns, dass es im Anschluss an die Aufführung am
  • Sonntag, 30.09. um 18 Uhr
die Gelegenheit gibt, mit Somalierinnen und Mitgliedern des Augsburger Flüchtlingsrats ins Gespräch zu kommen. Getränke und ein kleiner somalischer Imbiss stehen gegen Spenden bereit.

Wir freuen uns auf Ihren/Euren Besuch und bitten wegen begrenzter Platzzahl dringend um Reservierung. Kartenpreise: 10 €, erm. 8 €, Schülergruppen ab 30 Personen 6,50€.          


 Refugees welcome!


Freitag, 21. September 2018

Pressemitteilung von Seebrücke Augsburg zu "Klavierklänge für die Seenotrettung" -- 15.09.2018

Vergangenen Samstag haben wir gemeinsam mit unserenb Freund*innen von Seebrücke Augsburg und Amnesty International Augsburg zur Veranstaltung Klavierklänge für die Seenotrettung: Augsburg soll sicherer Hafen werden geladen.

Lest hier die Pressemitteilung von Seebrücke Augsburg:

Klavierklänge für die Seenotrettung: Augsburg soll sicherer Hafen werden
 
Am Samstag, den 15. September, kamen 350 Menschen zu einer Kundgebung der
ganz besonderen Art: Aeham Ahmad, der bekannte „Pianist aus den Trümmern“
spielte ein Konzert auf einem Klavier, welches in einem Flüchtlingsboot aus dem
Mittelmeer stand. Dazu gab es eine Lesung aus seinem Buch „Und die Vögel
werden singen“. Um das Boot standen 1.600 Papierboote, stellvertretend für die im
Mittelmeer allein dieses Jahr ertrunkenen Menschen. Mit seiner eindrücklichen
Musik und seinem klaren Appell für die Seenotrettung setzte Ahmad, der selbst
übers Mittelmeer geflohen ist, ein beeindruckendes Zeichen und unterstützte so denim Stadtrat vorliegenden Antrag „Augsburg muss ein sicherer Hafen werden“.
Aufgerufen zu der Kundgebung hatte die Seebrücke Augsburg. Dieses Zeichen könnte nicht dringender sein: Die Seenotrettung im zentralen Mittelmeer ist auf ein unverantwortliches Minimum reduziert worden. Die Todeszahlen sind erschreckend, mehr als 1.600 Menschen sind dieses Jahr ertrunken, die Dunkelziffer ist weit höher.


Augsburg muss sicherer Hafen werden
Seitdem Italien keine Schiffe mit geretteten Flüchtlingen mehr anlegen lässt, bis sich
andere Staaten zur Aufnahme von Geflüchteten bereit erklären, ist die Seenotrettung so
gut wie zum Erliegen gekommen. Um das Sterben im Mittelmeer zu verhindern, bedarf es
einer europäischen Lösung und mehr Seenotrettung statt einer Kriminalisierung dieser.
Dabei ist auch die Zivilgesellschaft gefordert. Die Städte Bonn, Düsseldorf und Köln haben
sich als parteiübergreifende Initiative schon als sichere Hafenstädte erklärt und ihre
Bereitschaft verkündet, Geflüchtete aus dem Mittelmeer aufzunehmen. Diesem Beispiel
folgten Potsdam, Regensburg, Solingen, Osnabrück und Bielefeld. Auch im Augsburger
Stadtrat liegt ein Antrag vor, die Friedensstadt zum sicheren Hafen zu machen.
Im Rahmen der Kundgebung wurde zudem dem Stadtrat ein offener Brief überreicht, den
zahlreiche, teils prominente Unterstützer*innen unterzeichnet hatten. Die Forderung an
den Stadtrat darin lautet: „Machen Sie Augsburg zu einem sicheren Hafen!“

Plädoyer für grundlegende Menschenrechte
Die Kundgebung der Seebrücke Augsburg fand in Zusammenarbeit mit Amnesty
International Augsburg, dem Augsburger Flüchtlingsrat, Augsburg Postkolonial, dem
Grandhotel Cosmopolis und dem zivilen Seenotrettungsverein ResQship statt. Friedrich
Reich von ResQship berichtete ergreifend von seinen Erlebnissen auf dem Mittelmeer. Ein
anderer zentraler Punkt der Reden war die Brisanz der Thematik: „Bei der Seenotrettung
und beim Asylrecht geht es nicht irgendwelche Dinge, die wir Menschen einfach so
zusprechen oder auch verwehren können. Es geht um das fundamentale Recht auf Leben
und auf Asyl. „Das Recht, Rechte zu haben“ ist das grundlegendste aller Menschenrechte.
Hüten wir uns davor, diese Menschenrechte selektiv anhand von Herkunft oder Hautfarbe
zu vergeben. Denn damit beschädigen wir in erster Linie unsere Menschlichkeit“, sagte
Seraja Bock von der Seebrücke Augsburg.

Der Pianist aus den Trümmern
Sehr eindrücklich war das Statement des syrisch-palästinensischen Pianisten Aeham
Ahmad zur Seenotrettung. Bekannt geworden ist er als der „Pianist aus den Trümmern“ –
sein Bild mit dem Klavier inmitten eines zerbombten syrischen Flüchtlingslagers ging um
die Welt. Als die Lage in Syrien immer schlimmer wurde, hatte er sein Klavier auf die
Straße geschoben, um gegen den Hunger und die Verzweiflung zu spielen. Doch der IS
verbrannte sein Klavier und Ahmad musste 2015 aus Syrien fliehen. Auch er kam mit dem
Schlauchboot übers Mittelmeer und will den Menschen, die die in Not sind, eine Stimme
geben.

Offener Brief an den Stadtrat
Nach dem Friedensfest, auf dem der Lifeline-Kapitän Claus-Peter Reisch einen
eindrucksvollen Auftritt hatte, schloss sich die SPD der Forderung der Seebrücke an und
beantragte im Stadtrat, dass Augsburg ein sicherer Hafen werden solle.
Der offene Brief an den Stadtrat, den die Seebrücke Augsburg am Ende der Kundgebung
den anwesenden Stadträten überreichte, greift diese Forderung auf. Unterzeichnet worden
war der Brief von über 40 bekannten regionalen und teils auch überregionalen
Vertreter*innen aus Kultur, Religion, Politik und Wirtschaft sowie von verschiedenen
Organisationen. Die Seebrücke hatte alle Stadträte zur Kundgebung und anschließenden
informellen Gesprächen eingeladen. Die CSU-Fraktion blieb jedoch geschlossen der
Veranstaltung fern. Der Austausch mit Vertreter*innen von SPD, Bündnis 90 die Grünen
und Polit-WG verlief sehr gewinnbringend und machte allen deutlich: Der Stadtrat muss
handeln und Augsburg zum sicheren Hafen machen.

Seenotrettung ist nicht verhandelbar
Für die Menschen, die am Samstag auf die Straße gingen und ihre Solidarität zeigten und
für alle, die sich momentan europaweit für die Seebrücke einsetzen, ist klar: Das Sterben
im Mittelmeer muss aufhören. Menschen aus Seenot zu retten ist niemals ein Verbrechen
und Seenotrettung ist deshalb nicht verhandelbar.



Sonntag, 9. September 2018

Pressemitteilung zum Bayernweiter Aktionstag gegen ANKER-Zentren und der Protestperformance in Augsburg


Bayernweiter Aktionstag gegen ANKER – Zentren:
Augsburger Flüchtlingsrat eröffnet erstes ANKER – Zentrum am Rathausplatz
und fordert: Sofortige Abschaffung der Massenlager für Geflüchtete in Bayern 
 

Zum 1. August 2018 benannte die bayerische Staatsregierung alle bestehenden Erstaufnahmeeinrichtungen und Transitzentren in ANKER – Zentren um. Unter dem Deckmantel der scheinbaren Beschleunigung von Asylverfahren werden Geflüchtete, die aus Krieg und Perspektivlosigkeit in Deutschland Schutz gefunden haben, kaserniert und isoliert.
Laut der bayerischen Landesregierung sollen sich Geflüchtete nur kurz in den Lagern aufhalten. Die Realität spricht eine andere Sprache: In vielen Fällen verlassen Geflüchtete die Lager erst nach mehreren Monaten oder Jahren.

Die Situationen in den Lagern sind inhuman.
Die übertrieben hohe Präsenz von Sicherheitskräften rund um die Uhr, die Eingangskontrollen beim Verlassen und Betreten der Lager sowie regelmäßige Zimmerdurchsuchungen durch Security-Mitarbeiter*innen lassen keine Privatsphäre zu. Die Zimmer können nicht abgeschlossen werden und die Einnahme von Essen ist ausschließlich zu den Öffnungszeiten der Kantine möglich. Betroffene berichten, sie fühlen sich aufgrund der Überwachung und Kontrolle wie in einem Gefängnis.
Kindern wird der Besuch einer Regelschule untersagt. Es wird ein zeitlich reduzierter, rudimentärer Pseudo-Unterricht angeboten, der in keiner Weise mit dem Unterricht einer Regelschule zu vergleichen ist.
Viele Menschen in den Abschiebelagern sind schwer krank oder traumatisiert und bedürfen einer umfangreichen ärztlichen Versorgung. In den Zentren gibt es eigene, wenige Ärzte, die für die Geflüchteten zuständig sind. Diese können jedoch nur eine minimale medizinische Versorgung gewährleisten.

Die Ziele dieser Massenlager sind ausschließlich Abschottung, Ausgrenzung und Abschiebung. Teilhabe und Integration sind nicht erwünscht.
Nicht nur in Augsburg fanden am heutigen Samstag Protestaktionen gegen die ANKER-Zentren statt, auch Bamberg und Regensburg riefen zu Demonstrationen und Kundgebungen auf.
Inmitten des belebten Rathausplatzes entsteht mit Bauelementen und Paletten ein geschlossener Raum – ein ANKER – Zentrum. Menschen werden gegen ihren Willen gezwungen das Lager zu betreten. Zu Hilfe kommende Ehrenamtliche und Anwälte werden von den Sicherheitskräften am Eintreten gehindert. Es ist laut und hektisch. Der Lageralltag wird über Tonaufnahmen eingespielt – die Zustände sind prekär und inhuman. Was heute unter dem sicheren Mantel der Fiktion dargestellt wurde, ist traurige Realität. Eine Realität, die wir nicht länger hinnehmen wollen und werden.

Politik und Gesellschaft müssen sich wieder erkennbar an sozialen, humanistischen und demokratischen Grundwerten wie der Wahrung der Menschen- und Grundrechte sowie gesellschaftlicher Solidarität orientieren. Daher fordert der Augsburger Flüchtlingsrat die sofortige Schließung der ANKER-Zentren sowie ein und gerechtes, individuelles Asylverfahren und eine menschenwürdige Behandlung für alle Geflüchteten, egal woher sie kommen.