1) Hardware für Belgrad
Ein Projekt des Augsburger Flüchtlingsrates gemeinsam mit Tür an Tür e.V. und dem Diakonischen Werk Augsburg e.V.
Ein Projekt des Augsburger Flüchtlingsrates gemeinsam mit Tür an Tür e.V. und dem Diakonischen Werk Augsburg e.V.
2) Spendenaufruf für Frau Sevdija E. – Rückholung von Frau E.
Vor inzwischen drei Wochen wurde Frau
Sevdija E., eine Romni aus dem Kosovo, von den Behörden nach
Belgrad, Republik Serbien, abgeschoben. Unerwartet wurde die
67-jährige Großmutter von vier in Augsburg lebenden Enkeln von Ihrer Familie getrennt, in Belgrad
sich selbst und isoliert von der eigenen Familie dem
sozialen Tod überlassen.
Die Augsburger Allgemeine berichtete: http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Wenn-ein-Sprachproblem-zur-Abschiebung-fuehrt-id41633196.html
Derzeitige Situation
Ihre derzeitige Lebenssituation ist
höchst prekär. Sie besitzt keine Meldeadresse und lebt in einem
Wellblechverschlag an einem Ort für obdachlose Roma in Belgrad. Die
hygienischen Zustände sind verheerend. Der Familie Nahestehende
berichten, dass es dort verboten ist, Fotos zu machen.
Strom und fließendes Wasser kann nur
erhalten, wer in der Lage ist, 150 Euro im Monat zu zahlen. Das ist
Frau E. nicht ohne Unterstützung möglich, weil ihr aufgrund der
fehlenden Meldeadresse keine Sozialleistungen zustehen, sie als
67-jährige und schwerkranke Frau keine Verdienstmöglichkeiten
besitzt und zudem keine Familienmitglieder vor Ort mehr leben.
Aus der fehlenden Meldeadresse ergeben
sich weitere dramatische Folgen. Frau E. hat keine
Krankenversicherung und muss deshalb die Kosten für Arzt und
Medikamente selbst aufbringen, was bei einer körperlich wie
psychisch schwer angeschlagenen älteren Dame, die regelmäßig
Medikamente nehmen muss, immense Kosten nach sich zieht. Faktisch
heißt das, dass sie notwendige Behandlungen nicht erhält. Spontan wurden Medikamente gesammelt und vom Diakonischen Werk vermittelt, damit in den ersten Wochen die Tagesmedikation zur Verfügung steht.
Zwei Söhne von Frau E., beide mit
Aufenthaltsrecht in Deutschland, verbringen derzeit viel Zeit in
Belgrad, um ihre Mutter zu unterstützen und versuchen, die gröbsten
Mängel irgendwie auszugleichen. Diese Ausnahmesituation bedeutet
auch für die Söhne und ihre Familien eine enorme zeitliche und
finanzielle Belastung.
Dringend notwendige Hilfe
Wichtigstes Ziel für die nächsten
Wochen ist eine soziale und finanzielle Stabilisierung. Der erste
Schritt wäre die Anmietung einer regulären Wohnung. Darüber hinaus benötigt Frau E.
finanzielle Hilfe für Medikamente und das tägliche Überleben.
Wir unterstützen daher mit diesem
Aufruf das Diakonische Werk Augsburg, das ein Spendenkonto für Frau
E. eingerichtet hat.
Diakonisches Werk
Augsburg e.V.
Kennwort: Sevdija
E.
Stadtsparkasse
Augsburg
IBAN:
DE95720500000000004200
BIC: AUGSDE77XXX
Was jetzt?
Menschen fliehen nicht ohne Grund und
setzen sich auch nicht grundlos der Unsicherheit eines prekären
Aufenthalts in Deutschland aus. Frau E. wurde als Romni im Kosovo
verfolgt und floh deshalb voller Hoffnung mit ihrer Familie nach
Deutschland.
Sevdija E.s Geschichte zeigt jetzt aber
auch, welch gravierende Auswirkungen das Ineinandergreifen von rechtlichen Verschärfungen, beschönigten Berichten über die Verfolgungssituation im Abschiebezielland und gemäß eines politischen Auftrags arbeitenden Ausländerbehörden, die Abschiebezahlen liefern müssen, auf das Leben von Menschen hat. Familien werden auseinandergerissen und Lebensentwürfte zerstört.
Sevdija E. lebte sechs Jahre in Deutschland, ihre Familie lebt in Mitteleuropa und ein großer Teil davon in Augsburg. Sie ist als Seniorin hilfe- und als verfolgte Romni schutzbedürftig. Es fehlt an politischem Willen und behördlichen Instrumenten wenigstens solche Härtefalle nach humanitären Maßstäben zu lösen.
Sevdija E. lebte sechs Jahre in Deutschland, ihre Familie lebt in Mitteleuropa und ein großer Teil davon in Augsburg. Sie ist als Seniorin hilfe- und als verfolgte Romni schutzbedürftig. Es fehlt an politischem Willen und behördlichen Instrumenten wenigstens solche Härtefalle nach humanitären Maßstäben zu lösen.
Frau E.s Lebensader ist die Familie.
Diese jedoch lebt in Deutschland. Die einzige menschliche Lösung für
diese behördliche Härte wäre eine Rückholung von Frau. E. nach
Augsburg!