Kein Lager,
nirgends! Gegen AnkER-Zentren und Abschiebeknäste!
Erneut
hat Bayern als Vorreiter die Asylpolitik verschärft: Zum 1. August 2018
benannte die bayerische Staatsregierung alle bestehenden
Erstaufnahmeeinrichtungen und Transitzentren in AnkER-Zentren um. Diese
Einrichtungen missachten die Würde der Geflüchteten, isolieren sie, grenzen sie
aus. Sie demoralisieren sie und begünstigen strukturell bedingt
Verzweiflungstaten. Sie erschweren ihnen den Zugang zu ihren Rechten und
beschneiden diese. In den Lagern selbst bestehen vielfältige
Gewaltverhältnisse. Besonders erschreckend sind dabei die zuletzt vermehrt
aufgetretenen gewalttätigen Übergriffe seitens des Security-Personals.
Nach
einem Jahr bayerische AnkER-Zentren steht fest:
- AnkER-Zentren führen zu Isolation und Belastungen bei Geflüchteten – die soziale und berufliche Integration wird erschwert. Dies ruft schon jetzt hohe Folgekosten hervor.
- AnkER-Zentren verhindern lokale Unterstützungsstrukturen. Deren Wissen droht verloren zu gehen.
- AnkER-Zentren werden als Fremdkörper in den Kommunen wahrgenommen. Nachweislich bilden sie den Nährboden für Vorurteile und Diskriminierung.
- Die behauptete Beschleunigung der Asylverfahren ist nicht eingetreten.
- Die bisherige Umsetzung der AnkER-Zentren berücksichtigt die Situation vulnerabler Gruppen wie Frauen und Kinder nicht ausreichend.
Was
bisher schon in den bayerischen Transitzentren zu beobachten war, wird nun zunehmend
auch bundesweit in AnkER-Zentren umgesetzt. Das ist ein Weg in die falsche
Richtung. Denn derartige Einrichtungen haben in einer humanen Gesellschaft
nichts zu suchen.
Deshalb
fordern wir:
Dezentrale Konzepte statt Massenlager!
Integration statt Isolation! Hilfe statt Hass und Hetze! Für das ‚Augsburger
Modell‘!