Freitag, 7. Juni 2019

FlüRa lädt ein: Vortrag und Workshop "Beraubt und vertrieben - Landgrabbing als Fluchtursache"


"Beraubt und vertrieben - Landgrabbing als Fluchtursache"

06.07.2019, 14.00, Provino Club




Das Netzwerk Solidarische Stadt veranstaltet am Wochenende vom 05.07.07.2019 im Provino Club Meins? Die Eigentumskonferenz - 2. Festival der Solidarität
FlüRa kann dabei als Gründungsmitglied des Netzwerkes natürlich nicht fehlen, weshalb wir uns mit einem Vortrags- und Workshop-Panel zum Thema Landraub als Fluchtursache aus unserer ganz spezifischen Perspektive Fragen des Eigentums zuwenden.

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Nach dem historischen Landraub in der Kolonialzeit, bei dem sich koloniale Eliten – häufig gewaltsam – großflächig Ländereien aneigneten, bestehen auch in der heutigen Zeit neokoloniale Strukturen des modernen Landraubs. Firmen, Investmentfonds oder auch staatliche Akteure eignen sich Land in großflächigem Maßstab an, um dieses zu ihrer Anbau- und Nutzfläche zu machen oder die dort vorkommenden Rohstoffe auszubeuten. Hierdurch wird in vielen Fällen die lokale Bevölkerung ihrer Lebensgrundlage beraubt, verdrängt, vertrieben oder umgesiedelt. Betroffen sind in erster Linie Länder des globalen Südens, in denen die einfache Bevölkerung ihres Eigentums beraubt wird. In den hiesigen, wohlfeilen Reden von der "Fluchtursachenbekämpfung" werden diese Zusammenhänge jedoch in aller Regel ausgeblendet und die Verantwortung der vom globalen Norden dominierten kapitalistischen Ökonomie für weltweite Migrations- und Fluchtbewegungen negiert.

Der Augsburger Flüchtlingsrat möchte genau dies in seiner Veranstaltung zum Thema machen. Dabei wird zunächst ein Vortrag von Anne Jung (medico international) in die Thematik einführen, in dem sie sich mit einer der zentralen Fluchtursachen, der kapitalistischen Globalisierung, befassen wird und dabei im Besonderen auf Landgrabbing eingeht. Ein daran anschließender Workshop mit dem Menschenrechtsaktivisten Felleke Bahiru Kum bietet die Möglichkeit, sich mit Blick auf die Vorgänge in Äthiopien vertieft mit dem Sachverhalt auseinanderzusetzen und emanzipatorische Umgangsweisen mit der Problematik zu entwickeln.

In Kooperation mit der Petra Kelly Stiftung.