Und zwar mit zwei (digitalen) Formaten im Rahmen der diesjährigen Refugee Week.
Technischer Hinweis: Die Veranstaltungen finden per Zoom statt, eine Software für Onlienkonferenzen, die jedoch nicht gesondert auf den Computer oder das Smartphone heruntergeladen werden muss. Man muss lediglich auf die untenstehenden Links klicken und ggf. Meeting-ID und Passwort angeben. Bei technischen Schwierigkeiten, können Sie uns gerne per Mail kontaktieren.
15.06., 17.00 bis 18.30
BLACK BOX ABSCHIEBEHAFT III
Was können wir tun, wenn Mitbürger*innen von Abschiebehaft bedroht sind?
Ein Webinar des Augsburger Flüchtlingsrats mit Rechtsanwalt Peter Fahlbusch am 15.06. um 17:00-18:30 Uhr.
Es passiert selten, dass die Thematik der Abschiebehaft in das Interesse der breiten Öffentlichkeit rückt. Kürzlich hat es doch ein besonders prekärer Fall in die Tagesschau geschaft. Eine 25 Jährige Frau, welche im nächst gelegenen Abschiebegefägnis in Eichstätt inhaftiert war, sollte mitten in der Corona Pandemie , mit einem extra dafür gecharterten Flugzeug nach Togo abgeschoben werden. Wir sind froh, dass diese Abschiebung aufgrund einer erfolgreichen Klage und dem Druck der Öffentlichkeit nicht stattfinden konnte. Die Inhaftierung von Menschen, die nichts verbrochen haben, sondern lediglich ihr Recht auf Asyl oder ein anderes Aufenthaltsrecht wahrnehmen möchten, passiert oft und vor allem meist unbemerkt von der Öffentlichkeit. Die rechtliche Lage um die Abschiebehaftpraxis ist komplex und kann daher abschreckend für Asylsozialberater*innen, Ehrenamtliche, Familienmitglieder und Freund*innen von Betroffenen wirken. Wir möchten uns daher ganz konkret mit der Frage beschäftigen, was wir tun können, wenn Mitbürger*innen von Abschiebehaft bedroht sind. Dafür haben wir den Experten Peter Fahlbusch eingeladen. Herr Fahlbusch widmet seine Profession den Betroffenen von Abschiebehaft. Seit 2001 hat er mehr als 1800 Menschen in Abschiebehaft vertreten. Rund die Hälfte von Ihnen wurde zu Unrecht inhaftiert. Zusammengezählt saßen Mandant*innen von Peter Fahlbusch nach seiner Auswertung insgesamt 62 Jahre zu Unrecht in Abschiebungshaft.
Zoom-Link für die Veranstaltung:
https://kuei.zoom.us/j/99391122917?pwd=dHEyd3gzMyt3QTZmMnFEVnpqUm9vZz09
Meeting-ID: 993 9112 2917
Passwort: J7%xd!P
Der Referent steht auch für Nachfragen zur Verfügung, die Sie/Ihr uns gerne auch bereits im Vorfeld per Mail an fluechtlingsrataugsburg@gmail.com zukommen lassen können/könnt.
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17.06., 19.30 bis 21.00
Für immer auf der Straße... Dublin und die Folgen
Die humanitären Auswirkungen des Dublinsystems am Beispiel der Situation von Abgeschobenen in Italien.
Ein Webinar des Augsburger Flüchtlingsrats mit Isabella Geier und
einem aus Mailand zugeschalteten Betroffenen.
Das Dublinsystem wurde eingeführt, um die
Länder, die an den europäischen Außengrenzen liegen, haftbar zu machen, wenn
sie illegale Einwanderung nicht verhindern. Dann sind sie nämlich für die Asylverfahren
zuständig. Infolgedessen ist das Mittelmeer zum Massengrab geworden, und die
Rettung aus Seenot wurde kriminalisiert. Die Länder an den Außengrenzen sind
überfordert, rechte Parteien auf dem Vormarsch. Statt Geflüchtete auf alle
europäischen Mitglieder zu verteilen, werden die Anrainer des Mittelmeers mit
den Problemen alleingelassen, ja, Geflüchtete werden wieder in diese Staaten
abgeschoben, wenn sie in andere europäische Staaten weiterziehen. Auch aus
Deutschland, z. B. nach Italien. Die Situation der Abgeschobenen dort verstößt
gegen EU-Recht, aber das kümmert niemanden. Zwar wurden die Abschiebungen wegen
Corona ausgesetzt, aber sicher nicht auf Dauer. In dem Webinar soll am Beispiel
Italien die konkrete Situation von Abgeschobenen dargestellt – in Kontrast zu
aktuellen Rechtsnormen. Ein Betroffener wird zugeschaltet und berichtet über
ihre verzweifelte Lage, noch verschärft durch Corona.
Zoom-Link für die Veranstaltung:
https://kuei.zoom.us/j/99119655265?pwd=ajBsZ281NlJoZDZ6bGgwcmJma2k0UT09
Meeting-ID: 991 1965 5265
Passwort: 2gR&8tE