Pressemitteilung des Augsburger
Flüchtlingsrats am 21.11.2018
Abschiebung trotz drohender Todesstrafe: der
Christ Said Fardnour soll aus der Abschiebehaft in den Iran abgeschoben werden.
Die Bundesrepublik Deutschland will Said Fardnour
aus der Abschiebehaft in Eichstätt in den Iran abschieben, trotz der Tatsache,
dass ihm dort die Todesstrafe, aufgrund seiner Konversion zum Christentum,
droht.
Said Fardnour ist 2015 aus dem Iran nach
Deutschland geflohen und ließ sich, weil er den christlichen Glauben bereits im
Iran praktizierte, in der St. Michael Kirche in Weiden durch den Dekan Dr.
Wenrich Slenczka taufen. Dieser untrügliche Nachweis der Glaubenszugehörigkeit
reicht dem Bundesamt jedoch nicht aus. Die Behörden begründen die Abschiebeanordnung
damit, dass Herr Fardnour seine „innere Überzeugung“ nicht glaubhaft darlegen
könne.
Darüber hinaus steht die Hochzeit mit seiner
Verlobten, einer in Deutschland lebenden EU -Bürgerin, kurz bevor, nachdem das
Paar zwei Jahre lang versuchte die Eheschließung beim Standesamt zu vollziehen.
Das scheiterte bislang immer wieder an geforderten Dokumenten, die das Paar
nicht beschaffen konnte. Die Abgabe eines iranischen Nationalpasses, der nach
den jahrelangen Mühen den Behörden zum Zweck der Eheschließung überlassen
werden konnte, führte schließlich zu seiner Verhaftung während eines Termins am
Standesamt.
Die Bemühungen seines Anwalts, die Haft zu
verhindern, blieben bislang erfolglos. Es ist davon auszugehen, dass Herr Said
Fardnour zeitnah abgeschoben und somit der Gefahr einer Todesstrafe ausgesetzt
wird
Die Behörden spielen hier mit dem Leben eines
Konvertiten, weil sie dessen christliche Überzeugung nicht erkennen können, die
im Akt der Taufe allerdings kirchlich bestätigt ist. Sie spielen zudem mit dem
Leben eines Paares, dass sich in der Hoffnung, heiraten zu dürfen, den Behörden
anvertraute und letztlich vor dem Nichts steht.
Wir fordern daher die Abschiebung des Iraners
christlichen Glaubens in den Iran einzustellen und ihn sofort aus der
Abschiebehaft zu entlassen.
Presseanfragen richten Sie bitte an:
fluechtlingsrataugsburg@gmail.com